Du wirst niemals ins Fitnessstudio gehen und jemanden sagen hören: „Du solltest heute etwas leichter trainieren.“ Bei Yoga Trainern jedoch schon. Und ich bin Yogi. Nach mehr als 20 Jahren Yoga praktizieren und mehreren Teacher Trainings denke ich, dass es bei jedem Training, egal ob Fitness, Yoga, Pilates oder Joggen das Gleiche ist:
Langsame und einfache Fortschritte sind eine der wichtigsten Lektionen.
Tatsächlich gilt diese Lektion für die meisten Dinge im Leben. Und es kommt auf den Unterschied zwischen Fortschritt und Leistung an. Lass mich das erklären…
Der Unterschied zwischen Fortschritt und Leistung
Unsere Gesellschaft ist von Leistung und Erfolg besessen.
Hier ist das Problem: Die Konzentration auf Erfolge im Hier und Jetzt geht in der Regel zu Lasten langsamerer und konsequenterer Fortschritte. Leistung ist in unserer Kultur so tief verwurzelt, dass wir den Fortschritt oft ignorieren. (Natürlich würde die Konzentration auf Fortschritte letztendlich zu höheren Erfolgen führen, aber es ist sehr einfach, diese Tatsache zu verwerfen). Ich lerne immer noch, mich auf dieses Prinzip der ‚langsamen Fortschritte’ zu verlassen und nicht für sofortiges Erreichen.
1. Langsame Erfolge summieren sich schnell

Hier ist eine wichtige Erkenntnis, was das langsame Angehen betrifft: Es summiert sich nämlich schneller als man denkt, wenn man beständig und langsam an die Dinge heran geht. Die meisten Menschen sind so besessen davon, schnelle Erfolge zu erzielen, z.B. im Fitness Studio zusätzliche 5 Kg herauszuquetschen, dass sie nie die Geduld finden, um auf lange Sicht langsamere (aber langanhaltendere) Erfolge zu erzielen. Auf die Leistung der Durchschnittsgeschwindigkeit kommt es an.
2. Langsame Erfolge helfen dir später mehr Intensität zu bewältigen

Aus irgendeinem Grund denken wir, dass es Zeitverschwendung ist, einfach anzufangen und mit den Dingen langsam zu beginnen. Wenn du nach einer langen Pause wieder mit deinem Sport beginnst, ist es einfach erst einmal mit ‚full power’ beginnen zu wollen. Wenn du aber langam beginnst und tatsächlich jede Woche ein wenig mehr hinzufügst und kein Training verpasst, wird es irgendwann so sein, dass dein Köper sich um-konditioniert und sich an dieses Training gewöhnt. Wenn du aber im Gegensatz zu schnell zu viel machst, gibst du vielleicht auf. Baue dir also mit einem einfachen Training und viel Volumen ein Fundament der Stärke. Lasse deinen Körper lernen, sich durch den Raum zu bewegen. Steige jede Woche langsam ein. Nächstes Jahr um diese Zeit bist du dann ganz woanders.
3. Langsame Erfolge fördern die Erholung des Körpers

Der Körper hat eine erstaunliche Anpassungsfähigkeit – wenn du ihm Zeit dazu gibst. Wenn du einen Reiz auf den Körper ausübst, findet er entweder einen Weg, damit umzugehen, oder ihn zu umgehen. Beim Fitnesstraining oder intensivem Yoga baut dein Körper Muskel- und Knochengewebe auf und du wirst allmählich stärker. Kleine, gleichmäßige Zuwächse geben dem Körper gerade genug Stress, um zu wachsen, und gerade genug Zeit, um sich zu erholen. Aber wenn du versucht, deinen Körper zu weit und zu schnell zu fordern, wird er einen anderen Weg finden, sich anzupassen. Nämlich durch Entzündungen, Verletzungen und Stress.
Fazit
Was ist das Wichtigste, wenn du in Form kommen, stärker werden und dein volles Potenzial entfalten möchtest?
Antwort: Trainingseinheiten nicht verpassen. Es gibt nichts Wichtigeres, als dir die Angewohnheit beizubringen regelmässig zu trainieren. Langfristige Fortschritte funktionieren genau so. Bist du wirklich auf lange Sicht dabei?
Namaste,
Dany ZOPA